Halten Onshore-Windparks Tourist*innen davon ab, ländliche Regionen zu besuchen?
Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Tourist*innen durch Windräder in ländlichen Gegenden abgeschreckt werden. Viele stehen ihnen sogar positiv gegenüber.
Onshore-Windenergie ist eine tragende Säule der grünen Energieerzeugung. Belege dafür, dass Windräder in ländlichen Regionen Tourist*innen abschrecken, gibt es nicht. Im Gegenteil: Viele Besucher*innen begrüßen es, die Energiewende vor Ort miterleben zu können.
Windenergieanlagen gehören heute vielerorts zum Bild ländlicher Regionen. Sie erzeugen zuverlässig grünen Strom vor Ort und sind ein zentraler Baustein der Energiewende. Gleichzeitig stoßen sie mitunter auf Kritik – etwa wegen ihrer vermeintlich negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild oder den Tourismus.
Auch wenn vereinzelte Urlauber*innen sie vielleicht als störend empfinden, sehen andere darin ein Zeichen für Fortschritt sowie aktiven Klimaschutz und begrüßen es, erneuerbare Energie in der Praxis zu sehen.
Wie klein der negative Einfluss auf den Tourismus ist, zeigt etwa eine Studie aus Schleswig-Holstein: Auch wenn rund sechs Prozent der Befragten die Anlagen als störend empfinden, würden nur rund ein Prozent der Studienteilnehmer*innen das Bundesland aufgrund der Windenergieanlagen in Zukunft meiden.1
Hinzukommt, dass Onshore-Windenergie neue touristische Anziehungspunkte schafft, die das Bild der erneuerbaren Energieerzeugung positiv beeinflussen können. Ein Beispiel ist der Wind-Wanderweg in Ørsteds Wald-Windpark Schiederhof im Landkreis Straubing-Bogen in Bayern. Er bietet Besucher*innen die Möglichkeit, sich vor Ort über erneuerbare Energien zu informieren und den Wandel hin zu grüner Stromerzeugung unmittelbar zu erleben.
Auch indirekt kann der Tourismus vor Ort vom Ausbau der Onshore-Windenergie profitieren. Denn Einnahmen aus der lokalen Energieerzeugung fließen häufig in die örtliche Infrastruktur. Ein gelungenes Beispiel liefert der Rhein-Hunsrück-Kreis: Mit den Erlösen aus den Windpachtzahlungen konnte der Ort Mörsdorf die Geierlay-Brücke bauen, seinerzeit die längste Fußgänger-Hängeseilbrücke Deutschlands. Heute ist sie ein Tourismusmagnet, der jährlich erhebliche Mehreinnahmen für die Region generiert.