Umweltschutz

Naturverträglicher Ausbau grüner Energie


Der nachhaltige Ausbau grüner Energie kann dazu beitragen, eine gerechtere und prosperierende Welt zu schaffen, die auch der Natur langfristig zugutekommt.


Unsere Natur steht unter zunehmendem Druck. Die Folgen des menschlichen Konsums, der Umweltverschmutzung und des Klimawandels fordern einen hohen Tribut. Wenn wir es richtig anpacken, hat der Ausbau der grünen Energie ein enormes Potenzial, um die Natur nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Wo sollen wir also anfangen? Zunächst müssen wir die potenziellen negativen Auswirkungen des Ausbaus auf Wildtiere, Lebensräume und Ökosysteme ermitteln und proaktiv angehen. Erst dann können wir damit beginnen, den Wandel zu nutzen,  um die Natur wiederzubeleben – von der intelligenteren und längeren Nutzung unserer Ressourcen bis hin zur Entwicklung unserer Projekte für erneuerbare Energien auf eine Weise, die die umliegenden Ökosysteme unterstützt.

Wir sind entschlossen, die Natur in einem besseren Zustand zu hinterlassen, als dem, in dem sie jetzt vorzufinden ist. Deshalb haben wir uns verpflichtet, bei allen neuen Projekten für erneuerbare Energien, die wir spätestens ab 2030 in Auftrag geben, einen positiven Nettoeffekt auf die Biodiversität zu erzielen. 

Wir haben nicht alle Antworten, aber wir lernen auf unserem Weg. Wir verpflichten uns, innovative Biodiversitätsprojekte zu erproben, um Erfahrungen zu sammeln und aus unseren Erfolgen und Misserfolgen zu lernen. Entscheidend ist dabei, dass wir in der Lage sind, unsere Wirkung zu messen. Deshalb arbeiten wir an der Entwicklung eines Messrahmens, um uns selbst und unsere Ziele voranzutreiben und sicherzustellen, dass wir mehr zurückgeben als wir nehmen.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über unsere Klimaziele und die Programme, die uns dabei helfen, diese zu erreichen.




Klimaziele



Unsere Nachhaltigkeitsprogramme im Bereich „Umweltschutzschutz“

Klimaziele
  • Energieprojekte mit positiver Nettoauswirkung auf die Biodiversität

    Wir haben die Ambition, dass alle Erneuerbaren Projekte, die ab 2030 in Betrieb gegeben werden, eine positive Nettoauswirkung auf die Biodiversität haben. Wir führen detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfungen durch, beteiligen uns am Dialog mit den relevanten Interessengruppen und unterstützen den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn sowie Forschung und Entwicklung.


    • Wir haben uns dem SBTN-Programm (Science Based Targets Network) angeschlossen, um die Entwicklung von Instrumenten zur Messung unserer Auswirkungen und unserer Abhängigkeit von der biologischen Vielfalt zu fördern.

    • In Zusammenarbeit mit dem World Wildlife Fund (WWF) haben wir zehn sogennante Biohuts im Hafen von Grenaa aufgestellt, um den Kabeljaubestand in der dänischen Meerenge Kattegat zu erhalten, wo die Populationszahlen kritisch niedrig sind, was sich negativ auf die Ökosysteme auswirkt.

    • In unserem Offshore-Windpark Borssele 1 & 2 in den Niederlanden legen wir künstliche Riffe für den Kabeljau an, der eine wichtige Rolle in der Nahrungskette und im lokalen Ökosystem spielt.

    Die Umstellung auf erneuerbare Energien birgt ein enormes Potenzial, sich positiv auf die Natur und die Biodiversität auszuwirken. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien ein Teil der Lösung für die Krise der biologischen Vielfalt sein kann, und je schneller der Ausbau voranschreitet, desto größer wird dieses Potenzial. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir es richtig machen – dass wir unseren eigenen Fußabdruck verstehen und die Verbesserung der Biodiversität in die Art und Weise integrieren, wie wir unsere Anlagen für erneuerbare Energien entwickeln und unser Geschäft betreiben.

    Unser Ziel für 2030 zu erreichen, ist eine komplexe Aufgabe, für die es keinen vorgefertigten Plan gibt. Wir haben ein unternehmensweites Programm entwickelt, um skalierbare Maßnahmen zu entwickeln und zu testen, mit einer Vielzahl von Expert*innen zusammenzuarbeiten, Stakeholder einzubeziehen und die wissenschaftliche Forschung zu unterstützen – alles, um Lösungen zu finden, die einen positiven Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Artenvielfalt leisten.

    Eine unserer größten Herausforderungen ist die Messung und Berichterstattung über unsere Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sowohl an Land als auch im Meer. Wir entwickeln einen Messrahmen, der uns helfen kann, unsere Verluste und Gewinne in Bezug auf die Biodiversität in beiden Bereichen zu verstehen und auf einen möglichen gemeinsamen Industriestandard hinzuarbeiten.

  • Kreislaufwirtschaft für Ressourcennutzung

    Um eine nachhaltigere Ressourcennutzung zu erreichen, sind wir dabei, uns zu einem Unternehmen mit Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“) zu entwickeln, das auf drei strategischen Säulen beruht: (1) Wir werden nach Möglichkeit weniger neue Ressourcen verwenden, (2) wir werden Ressourcen besser und länger nutzen, (3) wir werden Ressourcen am Ende ihres Lebenszyklus in den Kreislauf zurückführen.

    • Im Jahr 2021 haben wir eine umfassende Lebenszyklusanalyse unserer Changhua-Projekte in Taiwan durchgeführt, um einen aktuellen Überblick über den ökologischen Fußabdruck aller Komponenten eines Ørsted Offshore-Windparks zu erhalten. Dies wird die Grundlage für ein internes Tool bilden, das unsere Strategie zur Ressourcennutzung für zukünftige Projekte unterstützt.

    • Wir haben uns verpflichtet, die Deponierung aller Rotorblätter unserer Windkraftanlagen ab sofort zu verbieten und stattdessen die Wiederverwendung, das Recycling oder die Rückgewinnung der Materialien anzustreben. Dies wird uns dem Ziel eines vollständig recycelbaren Windparks näherbringen.

    Der Ausbau der grünen Energie in dem von der Wissenschaft geforderten Tempo und Umfang erfordert den Einsatz von Rohstoffen wie Stahl, Beton und Aluminium. Die meisten dieser Materialien sind Teil der Lieferketten vieler Produkte, und viele von ihnen sind bereits limitiert verfügbar. Daher ist das Streben nach einer stärker zirkulären Nutzung von Ressourcen der Schlüssel zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von wichtigen Materialien für den Ausbau und zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele.

    Durch die Einbeziehung von Kreislaufprinzipien in unser gesamtes Betriebsmodell arbeiten wir daran, Abfall zu vermeiden, die Wiederverwendung und das Recycling unserer wichtigsten Komponenten und Materialien zu maximieren und die Natur zu schützen.

    Obwohl unsere neuesten Windkraftanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien eine voraussichtliche Lebensdauer von 30 bis 35 Jahren haben und bis zu 90 Prozent des gesamten Materialvolumens bei ihrer Stilllegung recycelt werden können, gibt es noch ein großes Potenzial, die Kreislaufwirtschaft in der Branche der erneuerbaren Energien und darüber hinaus zu verbessern.

    Daher haben wir drei Schlüsselbereiche identifiziert, in denen wir als Entwickler und Betreiber von erneuerbaren Energien den Ressourcenverbrauch am besten beeinflussen können:

    1. Verringerung des Einsatzes von Rohstoffen durch Design und Beschaffung: Etwa 75 Prozent unseres CO2-Fußabdrucks bei Offshore-Windkraftanlagen stammen aus der Gewinnung und Verarbeitung von Materialien in unserer Lieferkette – allein der Stahl macht mehr als 50 Prozent aus. Durch die Optimierung unseres eigenen Fundamentdesigns und die Beschaffung von Komponenten mit einem höheren Anteil an recycelten Materialien können wir unseren Fußabdruck erheblich reduzieren.

    2. Optimierung der Nutzung von Anlagen und Schlüsselkomponenten: Je länger wir unsere bestehenden Anlagen und Komponenten durch eine Verlängerung der Lebensdauer, Reparaturen, Wiederverwendung und Umwidmung nutzen, desto mehr Energie erzeugen wir und desto weniger neue Materialien benötigen wir. So suchen wir beispielsweise nach Möglichkeiten, die Lebensdauer unserer ältesten Offshore-Anlagen von 25 auf bis zu 35 Jahre zu verlängern.

    3. Gewährleistung der Wiederverwertbarkeit nach der Stilllegung: Wir streben eine 100-prozentige Recyclingfähigkeit unserer Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien an, stehen aber beim Recycling von PV-Modulen und Rotorblättern noch vor Herausforderungen. Wir arbeiten an der kontinuierlichen Verbesserung der Recyclingoptionen, um sicherzustellen, dass alle wertvollen Materialien in neue Materialkreisläufe zurückgeführt werden.

  • Gesunde Wassersysteme

    Die globalen Wassersysteme und die Versorgung mit sauberem Süßwasser stehen unter zunehmendem Druck durch den menschlichen Verbrauch, die Verschmutzung und die Folgen des Klimawandels. Wir bei Ørsted wollen erneuerbare Energien entwickeln, die der Natur helfen, zu gedeihen, und sicherstellen, dass die Energieerzeugung unsere globalen Wassersysteme nicht erschöpft oder verschmutzt.

    Im Jahr 2022 setzten wir uns ein neues Wasserziel, um unsere gesamte Menge an entnommenem Süßwasser (m³ pro GWh) zwischen 2021 und 2025 um 40 Prozent zu senken. Um den Fortschritt zu verfolgen, messen wir die Wasserentnahme an allen unseren Standorten und bewerten die Nutzung. Wir arbeiten daran, unsere Auswirkungen in Bezug auf Wasserentnahme, -verbrauch und -einleitung zu reduzieren, insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit.

    Der Großteil der gesamten Wärme- und Stromerzeugung von Ørsted stammt aus der Windenergie, die fast keine direkte Entnahme von Süßwasser erfordert. Der größte Teil unseres Wasserverbrauchs entfällt auf unsere dänischen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), und bereits heute sind 99 Prozent unserer gesamten Wasserentnahmen Meerwasser und nicht Süßwasser. Das Meerwasser wird zur Kühlung unserer KWK-Anlagen verwendet, wo es in einem geschlossenen System zirkuliert und mit einem leichten Temperaturanstieg, aber ohne weitere Auswirkungen auf das Küstenökosystem, ins Meer zurückgeführt wird.

    Um die Entnahme von Süßwasser noch weiter zu reduzieren und zu ersetzen, haben wir eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die weitere Initiativen zur Nutzung alternativer Wasserquellen wie Regenwasser, Produktionswasser und entsalztes Meerwasser untersuchen soll.

  • Nachhaltige Nutzung von Biomasse

    Wir beziehen nur nachhaltige Biomasse, die von unabhängigen Zertifizierungsstellen im Einklang mit der dänischen Gesetzgebung zertifiziert wurde. Unsere Biomasse stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Produktionswäldern mit laufender Wiederaufforstung. Die von uns verwendeten Holzpellets und Hackschnitzel werden aus Reststoffen und minderwertigem, wenig nachgefragtem Holz aus Sägewerken und anderen Holzindustrien hergestellt, meist aus Sägespänen, regelmäßiger Durchforstung oder kranken oder krummen Bäumen.

    • Wir legen jährlich einen Bericht über die von uns verwendeten Biomasse-Rohstoffarten sowie die Ernteländer und die Kohlenstoffemissionen aus Produktion und Transport vor, um die Transparenz unseres Ansatzes zu gewährleisten.

    • Im Jahr 2021 wurde ein neues dänisches Gesetz über Biomasse verabschiedet, das höhere Anforderungen an Unternehmen stellt, die Rückverfolgbarkeit, Emissionsreduzierung, Zertifizierungen durch Dritte usw. dokumentieren müssen. Wir werden uns an dieses Gesetz halten und unterstreichen die Notwendigkeit.

    Biomasse spielt im dänischen Energiesystem eine wichtige Rolle. Aufgrund des weit verbreiteten Einsatzes von Fernwärme kann Biomasse mit einem sehr hohen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent genutzt werden und bietet eine alternative Energiequelle, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Die Erfassung und Nutzung des grünen biogenen Kohlenstoffs, der aus der Biomasse freigesetzt wird, birgt auch ein beträchtliches Potenzial für die Entwicklung von Power-to-X-Projekten zur Herstellung grüner Kraftstoffe, die wir in Zukunft verfolgen wollen.

    Die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung muss aber strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, wenn sie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wesentliche CO2-Einsparungen gewährleisten soll. Wir wollen unseren Ansatz und unsere Sicht auf die Vorteile und Herausforderungen der Nutzung von Biomasse als Teil eines nachhaltigen Energiesystems transparent machen.

Biodiversität

Biodiversität

Wir streben an, dass alle unsere neuen Projekte, spätestens ab 2030, eine positive Netto-Auswirkung auf die Biodiversität haben sollen.