Wind im Wald

Der Wald ist ein wichtiger Energiespeicher und -lieferant. Durch die Integration von Onshore-Windparks in Waldgebiete steht über den Baumkronen eine zusätzliche regenerative Ressource zur Verfügung, die nur minimale Flächen benötigt, die forstwirtschaftliche Nutzung nicht einschränkt und neue wirtschaftliche Potenziale erschließt. Oft kann dabei sogar auf die bereits vorhandene forstliche Infrastruktur zurückgegriffen werden.

Die technische Entwicklung moderner Windkraftanlagen macht heute Nabenhöhen von über 150 Metern möglich. Dies erlaubt die Nutzung dauerhafter Windströmungen in größeren Höhenlagen und oberhalb rauer Oberflächen, wie sie unsere Waldregionen bieten. Gleichzeitig werden diese Standorte immer wichtiger, um die Klimaziele zu erfüllen und eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten – für eine Welt, die vollständig auf grüne Energie setzt.

Wind im Wald | Ørsted

Umweltverträglicher Ausbau von Onshore-Windenergie im Wald

Beim Bau von Onshore-Windparks im Wald stellen wir sicher, dass dieser wald-, wild- und naturverträglich geschieht. Im Umfeld einer Windkraftanlage bleibt der Wald Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie Erholungsgebiet für Menschen. Wird eine Anlage nicht mehr benötigt, lässt sie sich komplett abbauen und die Fläche wieder aufforsten. Ebenso wie im Freiland gelten für Planung und Bau von Windenergieanlagen in Nutzwäldern strenge Vorgaben, die durch das Bundeswaldgesetz und die Landesforstgesetze geregelt sind. Zudem werden die Forstbehörden frühzeitig in die Planungs- und Genehmigungsverfahren einbezogen.

Ist eine Standortauswahl getroffen, entscheidet die Zulassungsbehörde über die notwendigen Maßnahmen der Kompensation. Dazu gehört im Regelfall die Verpflichtung zur Ersatzaufforstung oder zur qualitativen Aufwertung bestehender Waldbestände.* Diese Aufforstungen mit trockenresistenten und standortgerechten Baumarten sowie Waldumwandlungsmaßnahmen bieten zusätzlich die Chance zum Umbau der forstlichen Bestände in stabile Mischwälder, die dem zunehmenden Klimastress standhalten.

Waldgebiete mit besonders wertvollen Laub- und Mischwäldern oder Schutzgebiete mit besonders hoher ökologischer Wertigkeit für Mensch und Tier sind für die Windenergienutzung ausgeschlossen.*


Wie viel Platz braucht ein Windrad im Wald?

Der Raum, den die Windenergie in Nutzwäldern beansprucht, kann durch ein platzsparendes Montagekonzept stark reduziert werden. Zum Beispiel durch die Nutzung bereits vorhandener Zuwegungen, die in Nutzwäldern häufig schon vor Errichtung von Windenergieanlagen für forstwirtschaftliche Fahrzeuge ausreichend geschaffen wurden.

In der Regel bleibt es bei einer durchschnittlichen Flächeninanspruchnahme inklusive der Zufahrtswege von etwa einem Viertel bis halben Hektar pro Windenergieanlage im Wald. Unser Wald-Windpark Rotmainquelle ist ein Beispiel für besonders geringe Eingriffe in den Forst.

Wind im Wald | Ørsted

Windenergie ermöglicht eine zusätzliche wirtschaftliche Nutzung unserer Wälder

Der Grund, für den Ausbau der Onshore-Windenergie auch Waldregionen zu nutzen, liegt nahe: Deutschland ist zu einem knappen Drittel bewaldet. Bundesländer wie Hessen und Rheinland-Pfalz liegen mit etwa 40 Prozent Waldanteil an der Spitze. Nordrhein-Westfalen rangiert mit etwa 25 Prozent Waldanteil im Mittelfeld, zusammen mit Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Bayern sind etwa 35 Prozent der Fläche mit Wald bedeckt.

Sowohl für private als auch für öffentliche Waldbesitzer*innen kann die zusätzliche Nutzung langfristig stabile Erträge erschließen. Damit sichert die Nutzung der Onshore-Windenergie nachhaltig die Wirtschaftlichkeit unserer heimischen Wälder.

* Quelle: „Es liegt in unserer Natur. Klima- und Naturschutz mit Windenergie“, BWE, Berlin 2019