Innovation in der Praxis

Geräuscharme Installation von Monopile-Fundamenten dank patentierter Jetting-Technologie

Mit der von uns entwickelten neuartigen Methode revolutionieren wir die Installation von Offshore-Windkraftanlagen. Dank der patentierten Jetting-Technologie, die am Stahlfundament angebracht ist, wird der Widerstand des sandigen Bodens verringert, sodass das Fundament in den Meeresboden einsinken kann.

Die innovative Technologie macht den Einsatz bisher genutzter Schallschutzverfahren überflüssig, da die Lärmemissionen unter Wasser im Vergleich zur herkömmlichen Installationsmethode um 99 Prozent reduziert werden können. Darüber hinaus stellt die neuartige Methode einen Meilenstein bei der Installation von Offshore-Wind-Monopiles dar, die – sobald sie weiter industrialisiert wird – die Installation von Offshore-Windparks schneller und kostengünstiger machen kann.

Die Methode wurde im Winter 2024 beim Bau unseres neuen deutschen Offshore-Windparks Gode Wind 3 an drei Monopile-Fundamenten zum ersten Mal erfolgreich angewendet.

Ørsted reduziert mit Hybrid-Schiff CO₂-Emissionen

Seit 2023 setzen wir ein neues Crew Transfer Vessel (CTV) für die Wartung unserer Windparks Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2 ein: die WINDEA one. Das sogenanntes High-performance CTV, das Servicetechniker*innen sowie Material zu den Offshore-Windparks transportiert, wurde speziell für Orsted geplant und entwickelt. Es ist in dieser Form das erste seiner Art.

Der verbaute Elektroantrieb mit 340 kW Leistung ermöglicht es unter Normallast bei 6 Knoten bis zu 5 Stunden im klimaschonenden Elektrobetrieb zu fahren. Zusätzlich besteht die die Möglichkeit auf Biokraftstoff umzustellen, um Diesel als Kraftstoff zu ersetzen. Auch synthetische Kraftstoffe könnten perspektivisch eingesetzt werden.

Das Hybrid-CTV leistet damit einen wichtigen Beitrag, um den Betrieb unserer Anlagen in der Nordsee klimafreundlicher zu gestalten und so unser Dekarbonisierungsziel zu erreichen.

Neues Anschlusskonzept von Offshore-Windparks senkt Kosten für Offshore-Windenergie

Bei unserem Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 setzen wir gemeinsam mit dem Netzbetreiber TenneT ein neues Anschlusskonzept um. Statt der bisher genutzten 155-kV-Kabel zur Verbindung der Windenergieanlagen mit der Offshore-Umspannplattform (OSS) werden die Windenergieanlagen im Offshore-Windpark mit 66-kV-Kabeln direkt an die Offshore-Konverterplattform von TenneT angeschlossen. Durch den Wegfall der OSS kann der Bau von Offshore-Windparks weiter optimiert und die Kosten der Offshore-Windenergie weiter gesenkt werden.

Borkum Riffgrund 1 stellt als erster deutscher Offshore-Windpark Regelreserve zur Verfügung

Seit Mai 2022 stellt unser Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 systemstabilisierend Regelleistung für das deutsche Stromnetz zur Verfügung – als erster deutscher Offshore-Windpark überhaupt. Mit dem erfolgreichen Abschluss einer Präqualifikation konnte gezeigt werden, dass kurzfristige Netzschwankungen mit erneuerbarem Strom aus Offshore-Windenergie ausgeglichen werden können.

Ein wichtiger Schritt für die gesamte Branche, der zeigt, dass Offshore-Windenergie nicht nur im Hinblick auf die Kosten wettbewerbsfähig ist sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beiträgt.

Verbesserung der Sicherheit beim Crew-Transfer durch „Wave Signal“

Mit dem „Wave Signal“, das über den schiffseigenen Radar funktioniert, kann der Schiffskapitän Wellen etwa 120 Sekunden im Voraus über ein Display sehen und so das Risiko eines Unfalls beim Überstieg auf die Turbine minimieren. Die innovative Technologie erhöht die Sicherheit des Crew-Transfers erheblich. Das System, das auch bei Dunkelheit, Regen und Nebel funktioniert, gibt den Schiffsführenden in kritischen Situationen mehr Kontrolle über den Wechsel der Besatzung. „Wave Signal“ wird aktuell auf allen unseren langfristig unter Vertrag stehenden Crew Transfer Vessels (CTVs) eingesetzt.

Innovatives SOV für mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit

Unser Service Operation Vessel (SOV) Wind of Change ist seit Juni 2019 für uns im Einsatz. Das speziell für die Bedürfnisse der Offshore-Windkraft entwickelte Schiff ist dank innovativer Technologie und Ausstattung ein Vorreiter in den Bereichen Nachhaltigkeit und Sicherheit.

Der innovative Diesel-Elektrik-Hybridantrieb der Wind of Change spart erhebliche Mengen Kraftstoff ein und reduziert so die CO₂-Emissionen, indem die Elektromotoren immer nur so viel Strom produzieren, wie benötigt wird. Bei kurzfristigen Leistungsspitzen kommt die integrierte Batterie zum Einsatz. Die für den Offshore-Einsatz entwickelte Rumpfform des Schiffes sorgt das für, dass die das SOV besser zwischen den Windturbinen navigieren kann. Kraftstoffintensive Wendemanöver werden so vermieden.

Für die Sicherheit der Servicetechniker*innen verfügt die Gangway über ein hybrides Dynamic-Positioning-System zur Bewegungsstabilisierung, um auch bei starkem Wellengang einen sichern Überstieg zu ermöglichen. Das SOV verfügt außerdem als erstes Schiff weltweit über einen Kolibri-Kran mit 3D-Bewegungsstabilisierung.

Suction Bucket Jacket: Innovative Fundamentform für Offshore-Windparks

Bereits 2014 konnten wir den ersten Prototypen eines „Suction Bucket Jackets“ in unserem Windpark Borkum Riffgrund 1 installieren und erfolgreich testen. Diese Fundamente wurden vorher viele Jahre in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt. Wir haben diese Technologie als erstes Unternehmen für den Einsatz im Offshore-Bereich adaptiert.

Dabei handelt es sich um eine dreibeinige Jacket-Struktur mit Becherfundamenten, die mittels Ansaugverfahren im Boden verankert werden, was die Geräuschemissionen deutlich reduziert. Darüber hinaus ist das Verfahren aufgrund einer schnelleren Installation und dem einfacheren Rückbau weniger kostenintensiv.

2018 haben wir 20 der 56 Fundament in unserem Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 mittels dieses innovativen Verfahrens installiert.

Meilenstein für die Offshore-Branche: Erstes Null-Cent-Gebot

Mit einem Angebotspreis von 0 Euro pro MWh ist Borkum Riffgrund 3 der weltweit erste große Offshore-Windpark, der mit einem Null-Cent-Gebot den Zuschlag erhalten hat. Ein wichtiger Meilenstein, der das Vertrauen in die gesamte Offshore-Branche zeigt und belegt, dass Offshore-Windenergie eine wettbewerbsfähige erneuerbare Energiequelle ist.

Skalierung senkt Stromgestehungskosten von Offshore-Windenergie

In nur drei Jahrzenten hat sich Offshore-Windenergie zu einer ausgereiften, bewährten und wettbewerbsfähigen grünen Energietechnologie entwickelt. Die Energieerzeugung aus neu errichteten Offshore-Windparks ist inzwischen kostengünstiger als die aus neu errichteten Kohle- oder Gaskraftwerken. Hinzukommt, dass auf See riesige Flächen für weitere Offshore-Windparks zur Verfügung stehen.

Technologische Innovationen, erfolgreiche Skalierung und die richtigen politischen Rahmenbedingungen haben dafür gesorgt, dass die Stromgestehungskosten (eng.: Levelised cost of energy) für Offshore-Windenergie stetig gesunken sind, was die Attraktivität für Investitionen in neue Projekte gesteigert und schließlich zum ersten Null-Cent-gebot geführt hat.