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Sterben viele Vögel durch Offshore-Wind­kraft­anlagen?


Offshore-Windkraftanlagen stellen nur eine geringe Gefahr für die Vogelwelt dar. Eine viel größere Gefahr ist der Klimawandel, durch den viele Arten vom Aussterben bedroht sind. Die Windenergie ist ein wesentlicher Faktor, um diese Gefahr zu verringern.

Frage:

Stellen Offshore-Windkraftanlagen eine ernsthafte Bedrohung für die Vogelwelt dar?

Fakt:

Nein, die Auswirkungen der Offshore-Windkraft auf die Vogelpopulationen sind gering. Viel stärker bedroht sind Vögel durch andere Einflussfaktoren.


Gefahren für Vögel durch den Menschen

Jedes Jahr sterben Millionen von Vögeln als Folge menschlicher Aktivitäten. Laut einer Studie des U.S. Fish & Wildlife Service gibt es einige direkte Todesursachen, wie z. B. von Autos angefahren zu werden, gegen hohe Gebäude zu fliegen oder von Hauskatzen gefressen zu werden. Darüber hinaus gibt es viele indirekte Ursachen wie die Zerstörung von Lebensräumen, die Störung von Ökosystemen und vom Menschen verursachte Veränderungen des Klimas und der Wettermuster.1

 


Windturbinen sind nur für einen von 4.000 toten Vögeln verantwortlich

In letzter Zeit haben Windkraftanlagen als Ursache für den Tod von Vögeln viel Aufmerksamkeit erregt. Es stimmt zwar, dass jedes Jahr einige Vögel sterben, weil sie in die Türme oder Flügel von Windkraftanlagen fliegen, aber die tatsächliche Zahl ist vernachlässigbar. Statistiken zeigen, dass in den Vereinigten Staaten weniger als einer von 4.000 dokumentierten Todesfällen von Vögeln durch industrielle Aktivitäten auf Windenergieanlagen zurückzuführen ist.1

Windturbinen und Voegel


Der Klimawandel ist die größte Bedrohung

Inzwischen sind ganze Arten und Ökosysteme durch die beispiellosen Veränderungen der Erdatmosphäre bedroht, die wir bereits als Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe erleben. Es wird angenommen, dass fast 400 nordamerikanische Vogelarten infolge des Klimawandels vom Aussterben bedroht sind.1

Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie ist einer der wichtigsten Schritte, die wir unternehmen können, um diese Veränderungen zu begrenzen und das gesamte Pflanzen- und Tierleben auf der Erde zu schützen.

 

Ørsted minimiert die Auswirkungen der Offshore-Windenergie auf Vögel

Auch wenn die Zahl der getöteten Vögel gering ist, ist es uns bei Ørsted ein Anliegen, dass unsere Aktivitäten als Windkraftentwickler die Vögel so wenig wie möglich gefährden.

Bevor wir mit dem Bau eines Projekts beginnen, führen wir eine Umweltverträglichkeitsprüfung durch. Dabei wird unter anderem untersucht, welche Auswirkungen unser Projekt auf die biologische Vielfalt, einschließlich der Vogelwelt, haben könnte. Wir legen diese Bewertung den zuständigen Planungsbehörden vor und ergreifen, wo möglich, Maßnahmen, um die prognostizierten Auswirkungen so weit wie möglich abzuschwächen.

Außerdem überwachen wir die Auswirkungen während der gesamten Betriebsdauer des Offshore-Windparks. Bei bestehenden Projekten haben wir unter anderem Markierungsstudien durchgeführt, um die Bewegungen der Vögel in und um die Turbinenstrukturen zu verstehen.

 

Studien zum Vogelflug in Offshore-Windparks

Untersuchungen des Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zeigen, dass die Kollisionsgefahr für Seevögel gering ist. Im Hinblick auf den Vogelzug legt die Studie dar, dass bei Tag ziehende Vogelarten dem Offshore-Windpark gegenüber Meideverhalten zeigen. Dagegen können nachts ziehende Vogelarten mit Anlagen auf See kollidieren. Das Kollisionsrisiko lässt sich allerdings durch geeignete Beleuchtungsstrategien erfolgreich vermindern.2

Im April 2018 veröffentlichte das Offshore Renewables Joint Industry Programme (ORJIP) Ergebnisse aus der weltweit umfassendsten und technisch aufwendigsten Untersuchung des Verhaltens von Seevögeln und des Kollisionsrisikos mit Offshore-Windparks. Die „Bird Collision Avoidance Study“3 stufte die Nachtflugaktivitäten der beobachteten Vogelarten wegen ihrer geringen Häufigkeit als zu vernachlässigen ein. Diese Studie zeigt darüber hinaus, dass das Ausweichverhalten der Vögel wahrscheinlich zu einer stärkeren Reduzierung der geschätzten Kollisionsraten führt, als die derzeitigen Modelle vermuten lassen. Die Auswertungen lassen darauf schließen, dass die Seevögel die Rotoren eher dadurch meiden, dass sie sich zwischen den Reihen der Turbinen bewegen, als dass sie ihre Flughöhe anpassen, um darunter hindurch zu fliegen. Während der zweijährigen Untersuchungszeit wurden nur sechs Kollisionen beobachtet. Das entspricht 0,05 Prozent aller aufgezeichneten Flugbewegungen.

 

Forschung zur Verbesserung des Vogelschutzes

Die Forschungsprogramme von Ørsted unterstützen den Erkenntnisgewinn rund um die Auswirkungen von Windparks auf Vögel. Zum Beispiel zeigt die Seetaucher-Studie aus dem Jahr 2020, dass der fortschreitende Ausbau der Windkraft auf See keinen negativen Einfluss auf den Bestand der Seetaucher in der Deutschen Bucht hat. Die Folgestudie (DIVER II) aus dem Jahr 2022 bestätigt die Ergebnisse: Der Seetaucherbestand in der Deutschen Bucht ist mit Ausbau der Offshore-Windenergie weiterhin stabil geblieben.

Seetaucher-Studie

Seetaucher-Studie

Auswirkungen von Offshore-Windparks auf den Bestand sowie den Lebensraum der Seetaucherarten