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Wie groß ist der CO2-Fußabdruck der Offshore-Windenergie?


Die Herstellung und der Bau von Offshore-Windturbinen verursachen Emissionen. Diese sind jedoch im Vergleich zu den Emissionen aus fossilen Brennstoffen sehr gering – und werden durch die Emissionen, die durch die Nutzung von Offshore-Windkraftanlagen anstelle von fossilen Brennstoffen eingespart werden, bei weitem aufgewogen.

Frage:

Wird bei der Herstellung einer Windkraftanlage mehr CO2 ausgestoßen, als bei der Stromerzeugung eingespart wird?

Fakt:

Die Menge an CO2, die während der Lebensdauer einer Windturbine eingespart wird, ist bis zu 50 Mal größer als die Emissionen, die bei der Herstellung, dem Bau, dem Betrieb und der Stilllegung entstehen.


Die tatsächlichen Emissionen der Windenergie

Bei der Herstellung, der Installation, dem Betrieb und der eventuellen Stilllegung von Offshore-Windkraftanlagen wird CO2 freigesetzt.

Vereinfacht gesagt werden bei der Herstellung von Stahl und anderen Komponenten sowie beim Schiffs- und Schwertransport fossile Brennstoffe verbrannt. Für die Zukunft arbeiten wir an kohlenstoffneutralen Alternativen, aber heute sind diese Prozesse beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen noch unvermeidlich.

 
 


98 Prozent weniger Emissionen als fossile Brennstoffe

Die meisten dieser Emissionen fallen jedoch nur einmal für jede Windturbine an, die mindestens 25 Jahre lang in Betrieb sein wird. In dieser Zeit produziert sie Strom, ohne weitere CO2-Emissionen auszustoßen – abgesehen von den Emissionen der Schiffe, die für Wartung und Instandhaltung eingesetzt werden. Diese machen etwa 10 Prozent der Gesamtemissionen der Offshore-Windenergie aus.

Teilt man die Gesamtemissionen einer Windturbine durch die Strommenge, die sie während ihrer Lebensdauer produziert, ergibt sich ein Wert von etwa 9 g Kohlendioxid für jede Kilowattstunde (kWh) Strom.1

Im Vergleich dazu wird bei der Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen für jede kWh Strom CO2 emittiert. Durch das Verbrennen von Kohle, Öl oder Gas. Das geschieht zusätzlich zu den einmaligen CO2-Emissionen, die bei Bau und Stilllegung entstehen. Im Fall von Braunkohle beläuft sich diese Menge auf etwa 404 g pro kWh.1

Mit anderen Worten: Der Wechsel von der Kohleverstromung zur Windenergie kann den Kohlenstoffausstoß bei der Energieerzeugung um mehr als 98 Prozent reduzieren.

 

Vergleich Emissionsbilanz
Durchschnittliche CO2-Emissionen pro Kilowattstunde 1




Ørsted auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen

Auch wenn unsere Aktivitäten als Unternehmen für erneuerbare Energien einen gewissen CO2-Ausstoß mit sich bringen, sind wir auf dem besten Weg, unsere Emissionen aus Energieerzeugung und Betrieb bis 2025 um 98 Prozent gegenüber 2006 zu senken.

Damit sind wir das erste große Energieunternehmen, das diesen Meilenstein erreicht, und liegen weit vor den wissenschaftlich begründeten Zielen für den Energiesektor zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C.

Darüber hinaus sind wir das erste Energieunternehmen der Welt mit einem von der Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigten Netto-Null-Ziel. Unser Ziel ist es, bis 2040 Netto-Null-Emissionen inklusive unserer gesamten Lieferkette zu erreichen.

 



Wie erreichen wir Netto-Null-Emissionen?

Bei der Energieerzeugung und im Betrieb werden wir bis 2025 fossile Brennstoffe fast vollständig durch erneuerbare Energien ersetzen. Für den Rest unseres CO2-Fußabdrucks stellen wir den Großhandelseinkauf und -verkauf von Erdgas ein und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten daran, unsere Wertschöpfungskette zu dekarbonisieren. 



Emissionsfreie Windenergie in Sicht?

Bei den Emissionen, die am schwierigsten zu beseitigen sind, besteht die Möglichkeit der Kompensation von CO2-Emissionen. Das bedeutet, dass wir andere CO2-Emissionen vermeiden, um unsere eigenen zu kompensieren.

Aber was wäre, wenn wir den Ausstoß der letzten 9 g CO2 aus jeder kWh Offshore-Windenergie vermeiden könnten? Es sind schon heute Lösungen in Sicht, mit denen das möglich wäre.

Wir arbeiten bereits mit strategischen Zulieferern zusammen, um sicherzustellen, dass alle elektrischen Prozesse bei der Herstellung von Windturbinen bis 2025 mit erneuerbarem Strom betrieben werden.

Mittelfristig werden wir außerdem Richtlinien vorgeben, um sicherzustellen, dass in Bereichen, in denen es möglich ist, nachhaltige Biokraftstoffe verwendet werden – so etwa in der Schifffahrt. Wir prüfen auch Möglichkeiten wie die Verwendung von erneuerbarem Wasserstoff, synthetischen Kraftstoffen auf der Grundlage von Kohlenstoff, der direkt aus der Atmosphäre gewonnen wird, oder sogar batteriebetriebenen Schiffe, die mit erneuerbarem Strom aufgeladen werden.

 

Quelle
1 Climate Change 71/2021. Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger. Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2020. Umweltbundesamt, November 2021