Ostrach West
Das in Frage kommende Gebiet ist ein wirtschaftlich genutzter Fichtenforst direkt an der Landstraße. Der Wald rund um den Windpark wird von Thurn und Taxis Forst und dem fürstlichen Forstbetrieb der Hohenzollern bewirtschaftet. Dass der Standort für die Erzeugung von Windstrom geeignet ist, wissen wir bereits: Seit mehreren Jahren sind wir in der Region aktiv und führen Windmessungen durch.
Die Karte zeigt die derzeitige Windparkkonfiguration mit 13 Anlagen. Geringfügige Standortanpassungen können sich im Rahmen weiterer Planungsschritte ergeben.

Aktuelle Entwicklungen in den Planungen für den Windpark Ostrach West
Für das Projektteam des Windparks Ostrach West ist der stetige Austausch mit den Anwohner*innen aus Ostrach und Umgebung entscheidend, um die Planungen in Einklang mit den lokalen Gegebenheiten fortzuführen. Wir nehmen alle Anregungen, Bedenken und Rückmeldungen ernst und lassen diese – wann immer möglich – in die Ausgestaltung einfließen.
Im Rahmen von zwei Bürger-Infoveranstaltungen haben wir den jeweils aktuellen Stand der Planungen in Ostrach vorgestellt. Die zweite Infoveranstaltung, die am 18. März 2025 in der Buchbühlhalle stattfand, konzentrierte sich unter anderem auf die nachfolgenden Themenbereiche. Die auf der Veranstaltung gezeigten Infoplakate können Sie hier herunterladen.
So viel Fläche braucht ein Windrad
Windenergie ist eine der am meisten platzsparenden Energieerzeugungsarten überhaupt. Pro Windenergieanlage wird eine Fläche von rund 4.500 m2 benötigt, was etwas mehr als einem halben Fußballfeld entspricht. Dabei versuchen wir, die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten und nutzen beispielweise priorisiert Waldflächen, die bereits durch Hitze oder Borkenkäfer geschädigt sind. Alle anderen Arbeits- und Lagerflächen werden nach der Bauzeit aufgeforstet. Wo früher nur Fichten waren, entsteht im Windpark Ostrach West so ein ökologisch wertvoller und klimaresistenter Mischwald.
Technik auf Höhe der Zeit
Unsere Anlagen vom Typ Nordex N175 gehören zu den modernsten der Welt und wurden 2024 erstmals in Deutschland installiert. Sowohl bei schwachem als auch bei starkem Wind erbringen sie eine sehr gute Leistung und eignen sich damit ideal für den Einsatz in Süddeutschland.
Die N175-Anlagen sind auf eine Betriebsdauer von 25 Jahren ausgelegt und bereits heute bis zu 95 Prozent recycelbar. Der Hersteller Nordex arbeitet zudem an einer stetigen Verbesserung dieser Quote und beteiligt sich hierfür an einer Reihe von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Ein zentrales Ziel ist es beispielsweise, bis 2032 vollständig recycelbare Rotorblätter anzubieten.
Ørsted hat sich darüber hinaus bereits im Juni 2021 verpflichtet, keine Turbinenblätter zu deponieren.
Zum Schutz von Mensch und Tier
Der Bau einer Windenergieanlage ist – wie bei jedem anderen Gebäude auch – ein Eingriff in die unmittelbare Umgebung. Der Gesetzgeber macht uns strenge Vorgaben für die Planung und Umsetzung des Windparks.
Auf Grundlage der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ wird beurteilt, ob die Immissionsrichtwerte eingehalten werden. Die Schallimmissionen des geplanten Windparks wurden seit Beginn der Planungen mehrfach von unabhängigen Gutachtern der Ramboll Deutschland GmbH analysiert, zuletzt im Februar 2025. Hierbei wurden die Schallimmissionen für 27 Standorte in allen umliegenden Ortsteilen (Ostrach, Magenbuch, Kalkreute, Pfullendorf und weitere) errechnet. An 26 Messpunkten liegen die Schallimmissionen unter den gesetzlichen Richtwerten. Damit liegt keine schädliche Umwelteinwirkung vor. An einem Messpunkt (Schlößlestraße in Ostrach) werden die nächtlichen Immissionsrichtwerte um 1 dB überschritten. Laut den Gutachtern ist dies vom menschlichen Gehör jedoch nicht wahrnehmbar. Auch hier liegt keine schädliche Umwelteinwirkung vor.
Auch für den Arten- und Naturschutz wurden vorab und im laufenden Planungsprozess unabhängige Gutachten durchgeführt. Im zweiten Verlauf 2025 wird auch diesbezüglich ein neues Gutachten veröffentlicht. In den bisherigen Gutachten konnten in allen Prüfungen nur wenige artenschutzrechtliche Einschränkungen festgestellt werden. Die monatelange Untersuchung verschiedener Vogelarten ergab beispielsweise, dass sich der nächste Greifvogel-Horst erst in einer Entfernung von über 2.000 Metern befindet. Aufgrund der Nähe zur Landstraße und dem weitläufigen Forst kommen im Planungsgebiet nur wenige windkraftrelevante Tierarten vor. Auf Basis aller Gutachten werden schließlich konkrete Maßnahmen für den Betrieb abgeleitet – wie etwa die routinemäßige Abschaltung der Anlagen in lauen Sommernächten zum Schutz des Großen Abendseglers oder der Zwergfledermaus.
Fakten
Windkraftanlagen: | 13 x Nordex N175 (6,8 MW pro Anlage) |
Kapazität: | 88,4 MW; für umgerechnet rund 58.000 Haushalte |
CO2-Einsparung: |
131.000 t |
Nabenhöhe: | 179 m |
Rotordurchmesser: | 175 m |
Baubeginn: | voraussichtlich Ende 2026 |
Vollständige Inbetriebnahme: | voraussichtlich 2027 |