WWF International und Ørsted arbeiten gemeinsam an Maßnahmen zum Schutz von Klima und Meeresbiodiversität in neuer globaler Partnerschaft

Eine wegweisende neue Kooperation zwischen dem WWF International und Ørsted soll biodiversitätsfreundliche Offshore-Windenergie vorantreiben und weltweit Veränderungen anstoßen, um die Klima- und Biodiversitätsziele zu erreichen.

Die Klimakrise beschleunigt den Verlust der Artenvielfalt. Denn der Temperaturanstieg auf der Erde hat schwerwiegende Auswirkungen auf lebenswichtige Ökosysteme und Wildtiere. Die Ozeane nehmen bereits jetzt eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erderhitzung ein. Jedoch wird auch ihr Zustand zunehmend geschwächt, wodurch ihre Fähigkeiten zur Eindämmung der Klimakrise gefährdet sind. Die Energiewende ist unerlässlich, um diese eng miteinander verflochtenen Krisen zu bewältigen.

Die Naturschutzorganisation WWF und das weltweit nachhaltigste Energieunternehmen, Ørsted, haben heute eine fünfjährige globale Partnerschaft angekündigt. Das Ziel dieser Kooperation ist es, die Art und Weise, wie Maßnahmen zum Schutz von Klima und Biodiversität umgesetzt werden, grundlegend zu verändern. Zu diesem Zweck wollen die Partner Offshore-Windenergie vorantreiben, die einen Nettogewinn für die Biodiversität anstrebt. Ørsted und der WWF werden gemeinsam Initiativen und Ansätze für die Entwicklung von Offshore-Windenergie bestimmen, ausarbeiten und vorantreiben, die nicht nur mit der Natur im Einklang stehen, sondern auch die Artenvielfalt fördern.

Integrierter Ansatz
Noch in diesem Jahrzehnt soll die weltweite Kapazität der Windenergie um den Faktor 7 wachsen. Das ist eine gute Nachricht für das Klima und die Natur, da so umweltschädliche fossile Brennstoffe ersetzt werden können. Die Klima- und Naturkrise sind eng miteinander verknüpft. Und trotzdem werden beide Krisen oft separat von einander betrachtet, ohne die Wechselwirkungen und Synergien zu berücksichtigen.

Marco Lambertini, Generaldirektor des WWF International, sagt dazu: „Beim geplanten Ausbau der Offshore-Windenergie besteht das Risiko, dass die Biodiversität dadurch beeinträchtigt wird – wenn es nicht richtig gemacht wird. Geht man den Ausbau aber richtig an, kann dadurch sogar die Artenvielfalt der Meere unterstützt und gefördert werden, sodass ein Nettogewinn für die Biodiversität erzielt wird. Daher ist diese Partnerschaft zwischen Ørsted und dem WWF so wichtig, um Offshore-Windenergie zu entwickeln, die netto-positive Auswirkungen auf die Ozeane hat. Es ist ehrgeizig, aber auch absolut notwendig.“

Mads Nipper, Group President und CEO von Ørsted, sagt dazu: „Damit die Welt nicht länger von fossilen Brennstoffen abhängig ist, sondern mit nachhaltiger Energie versorgt wird, treiben die Regierungen den Ausbau von Offshore-Windenergie voran. Wenn Offshore-Windprojekte richtig umgesetzt werden, können sie die Biodiversität der Ozeane fördern, die Gesundheit der Meere verbessern und dadurch sowohl den Klimawandel als auch den Verlust der Artenvielfalt bekämpfen. Indem wir diese beiden Krisen gebündelt angehen, können wir verändern, wie Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen diese eng verknüpften Krisen angehen. Die Lösungsansätze müssen einander ergänzen und dürfen nicht zulasten anderer Lösungen gehen.“

Um das zu erreichen, wird die Partnerschaft
●  konkrete Maßnahmen entwickeln und erproben, die die Meeresbiodiversität allgemein verbessern sollen und zusätzlich ergriffen werden können, um einen Nettogewinn für die Artenvielfalt zu erzielen;
●  auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen Empfehlungen aussprechen, wie Regierungen die Anforderungen der Meeresbiodiversität in den Ausbau der Offshore-Windenergie integrieren können;
●  versuchen, diejenigen, die die Meere nutzen, mit denjenigen zusammenzubringen, die die Gesundheit der Meere schützen wollen, um die Vision einer CO2-freien Energieversorgung voranzutreiben, die im Einklang mit dem Schutz und der Wiederherstellung von marinen Lebensräumen steht.

Neue Lösungen sind gefragt
Eine zentrale Frage ist, wie man im Meer Platz sowohl für die Natur als auch für den Offshore-Windenergieausbau schafft. Dieses Problem bedarf eines neuen und innovativen Konzepts für eine ökosystembasierte marine Raumordnung, die einen integrierten Ansatz zum Erreichen der Klima- und Biodiversitätsziele verfolgt. Die Partnerschaft wird sich dafür einsetzen, die internationalen Debatten und Kooperationen voranzutreiben, die für diese grundlegende globale Wende erforderlich sind.

Zum Auftakt dieser Zusammenarbeit werden Ørsted und der WWF führende Fachkräfte zu einer gemeinsamen Veranstaltung auf der COP27 einladen, um dort die besten Zukunftsstrategien zu besprechen. Eines der Ziele der Kooperation ist es, Regierungen weltweit dazu zu bringen, den Schutz und die Wiederherstellung der Natur in zukünftige Ausschreibungen aufzunehmen.

Wiederherstellung mariner Lebensräume und Best Practices
Das erste Projekt der Partnerschaft widmet sich der Wiederherstellung eines marinen Ökosystems in der Nordsee und wird von führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet begleitet. Das Projekt dient nicht nur dazu, neue Methoden und Technologien zum Nutzen des Meeresökosystems zu entwickeln. Es wird zudem auch streng überwacht und dokumentiert, damit der beste Ansatz ausgeweitet werden kann, um letztendlich Offshore-Windenergie zu entwickeln, die einen Nettogewinn für die marine Artenvielfalt mit sich bringt.

Dieses erste Wiederherstellungsprojekt konzentriert sich auf bessere Methoden zur umfangreichen Wiederansiedlung von stark dezimierten riffbildenden Arten in der Nordsee. Dabei geht es insbesondere um die europäische Auster (Ostrea edulis) und die große Miesmuschel (Modiolus modiolus). Diese Arten gelten als besonders wichtig für den Aufbau des Ökosystems, da die von ihnen gebildeten biogenen Riffe einen bedeutenden Lebensraum für zahlreiche marine Arten darstellen.

Die Lösungen, die im Laufe der fünfjährigen Kooperation umgesetzt werden, unterstützen sowohl Ørsteds Biodiversitätsziele für 2030 als auch den eindrücklichen Aufruf des WWF, den Verlust der Artenvielfalt bis 2030 aufzuhalten und umzukehren. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Diese globale Partnerschaft wurde von Ørsted und dem WWF Dänemark ins Leben gerufen. In den letzten 15 Jahren hat sich Ørsted von einem von fossilen Brennstoffen abhängigen Energieunternehmen zu einem weltweit führenden Unternehmen für erneuerbare Energien gewandelt. Das Unternehmen ist auf einem guten Weg, seine Energieerzeugung und seinen Betrieb bis 2025 CO2-neutral zu gestalten, indem es die Intensität seiner Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2006 um mindestens 98 % senkt. 2021 wurde Ørsted das erste Energieunternehmen der Welt – und eines von nur sieben Unternehmen überhaupt – dessen Ziel, bis 2040 Netto-Null-Emissionen über seine gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu erreichen, von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurde.

Ørsted setzt sich entschlossen dafür ein, dass seine Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie den Zustand der Meere verbessern. Daher hat das Unternehmen sich das branchenführende Ziel gesetzt, spätestens ab 2030 bei all seinen neuen Energieprojekten einen Nettogewinn für die Artenvielfalt zu erzielen. Dabei baut es auf seinen langjährigen Bemühungen um die Minimierung bekannter Auswirkungen auf – auch solcher, die mit den Anlagen selbst in Verbindung stehen. Dazu gehören Verbesserungen des Projektdesigns und der Nachhaltigkeit von Materialien. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Umsetzung von Überwachungssystemen zum Schutz und Erhalt gefährdeter Arten wie des Atlantischen Nordkapers.

Infobox – Nettogewinn für die Biodiversität
„Nettogewinn für die Biodiversität“ oder „netto-positive Auswirkungen auf die Biodiversität“ bedeutet, eine messbare Wirkung zu erzielen, indem nicht vermeidbare Auswirkungen auf ein Minimum begrenzt werden und indem darüber hinaus aktiv Schritte unternommen werden, um die Artenvielfalt zu fördern und Ökosysteme wiederherzustellen, die durch die Klimakrise und den Verlust der Arten gefährdet sind. Mehr dazu erfahren Sie hier.

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Ørsted Deutschland
Steffen Kück, Pressekontakt
presse@orsted.de
+49 40 181310 829

WWF Deutschland
Pressesprecher Julian Philipp
julian.philipp@wwf.de
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