Wie Regierungen und Unternehmen die Dekarbonisierung vorantreiben können


Es gibt unmittelbare und wirksame Schritte, die Regierungen und Unternehmen  tun können und müssen, um die Dekarbonisierung des Energiesektors zu ermöglichen.

Wenn alle jetzt handeln, können wir immer noch einen globalen Temperaturanstieg von mehr als 1,5 °C verhindern. Hier sind einige unserer Empfehlungen, wie man den Klimaschutz vorantreiben kann.


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Was die Politik tun muss 


Erneuerbare sind bereits in zwei Drittel der Welt die günstigste Energiequelle. Um jedoch das Ziel von 1,5 °C zu erreichen, muss in den kommenden acht Jahren weltweit doppelt so viel Wind- und Solarenergie gebaut werden wie bisher installiert wurde.

Gleichzeitig führt die Untätigkeit der Regierungen in einigen Regionen zu kostspieligen Verzögerungen bei der Transformation der Energiesysteme.  

Um es dem Privatsektor zu ermöglichen die Transformation effektiv voranzutreiben, müssen die Regierungen für Folgendes sorgen: 




1. Höhere kurz- und langfristige Ziele für den Einsatz erneuerbarer Energien setzen 

Durch ambitionierte Ausbaupläne für Erneuerbare und effiziente Rahmenbedingungen werden Kosten gesenkt und somit ein starkes Signal an potentielle Investoren gesendet, in Wind- und Solarkraft zu investieren. 


2. Ausbauflächen schneller verfügbar machen

Für den Einsatz erneuerbarer Energien wird dringend Raum an Land und auf See benötigt, unter anderem durch effiziente Meeresraumplanung und die Zuweisung von Standorten an Land, in Vereinbarkeit mit dem Arten- und Naturschutz. 


3. Straffung der Genehmigungsverfahren, um die Ko-Nutzung auf dem Meer zu ermöglichen

Baugenehmigungen müssen schneller erteilt werden, damit Offshore- und Onshore-Windparks und Solarparks effizient und ohne unangemessene und kostspielige Verzögerungen genehmigt werden. 


4. Stromnetze ausbauen und modernisieren

Energiespeicherung, -übertragung und -verteilung müssen modernisiert werden, damit sie besser auf Angebot und Nachfrage abgestimmt sind. Der Ausbau muss beschleunigt werden.


5. Umweltorientierte öffentliche Beschaffung

Öffentliche Beschaffung macht etwa 13 % des weltweiten BIP aus. Die Einbeziehung von Klimakriterien und globalen Klimastandards für Unternehmen in öffentliche Ausschreibungen kann dazu beitragen, einen nachhaltigen Ausbau der erneuerbaren Energien zu unterstützen. 

 

Was der Privatsektor tun muss


Während Regierungen ihre Ambitionen mit Blick auf die COP27 verstärken, müssen Unternehmen ebenso entschlossen sein, die Messlatte für Klimaschutzmaßnahmen höher zu legen. Netto-Null bis 2050 ist ein gemeinsames Ziel – Unternehmen, die es sich leisten können, schneller zu handeln und weiter zu gehen, müssen dies tun. 


1. Bekenntnis zu wissenschaftlich fundierten Klimaschutzmaßnahmen

Hier gibt es keine Abkürzungen: Der Netto-Null-Standard der Science Based Targets initiative (SBTi) zeigt, dass die meisten Unternehmen ihre Emissionen um mindestens 90 % senken müssen, bevor sie Kompensationsmechanismen nutzen sollten.


2. Transparente Berichterstattung über Klimabilanz

Echte Fortschritte bei der Emissionsreduzierung erfordern echte Transparenz. Die Unternehmen müssen über ihre gesamte Wertschöpfungskette Rechenschaft ablegen und ihre Klimabilanz offenlegen.


3. Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende

Mit den richtigen politischen Rahmenbedingungen kann der Privatsektor die Transformation des Energiesystems durch langfristige Stromabnahmeverträge (CPPAs)  aus erneuerbaren Energien und Verbesserungen der Energieeffizienz vorantreiben.


4. In Unternehmen investieren, die sich auf dem 1,5 °C-Pfad befinden

Investoren müssen ihren Teil zur Energiewende beitragen, indem sie Unternehmen unterstützen, die sich zum 1,5 °C-Ziel bekennen. Diejenigen, die dies am schnellsten erkennen und danach handeln,  werden den größten Nutzen daraus ziehen.


5. Machen Sie sich für das Klima stark!

Unternehmen sollten ihre Stimme nutzen, um sich für klimapolitische Maßnahmen einzusetzen und ihre Kund*innen, Partner*innen und Mitarbeiter*innen zu ermutigen, sich für Klimaschutz zu engagieren.


6. Verwenden Sie nur hochwertige, zertifizierte Technologien für Negative Emissionen

Restemissionen sollten durch qualitativ hochwertige Projekte erfolgen, die zertifiziert sind, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.


7. Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt gemeinsam angehen

Der Verlust der Biodiversität und die Klimakrise verstärken sich gegenseitig. Deshalb müssen Unternehmen neben einer Klimastrategie auch Strategien für eine positive Entwicklung der biologischen Vielfalt verfolgen.