Netto-Null-Emissionen: Unser Weg

Das tun wir, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen 

Die Welt muss bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Ørsted ist auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen und orientiert sich am 1,5-Grad-Pfad.


Um katastrophale und unumkehrbare Folgen des Klimawandels zu vermeiden, muss die globale Erwärmung laut Wissenschaft auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden. Dies erfordert, dass die Menschheit bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreicht.

Da 73 Prozent der globalen Emissionen aus der Nutzung fossiler Energie stammen, steht ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir unsere Welt mit Energie versorgen, im Mittelpunkt dieser Transformation. Von Systemen zur Strom- und Wärmeerzeugung bis hin zu Kühlung, Transport und industriellen Prozessen – fast jede Technologie, die wir nutzen, muss ihre Energiequelle von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umstellen.

Als globale Gesellschaft haben wir 30 Jahre Zeit, um einen Systemwechsel in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu vollziehen, um eine Netto-Null-Welt zu schaffen.


Unser Weg zu Netto-Null-Emissionen





 

Reduzierung der Emissionen um 98 Prozent bis 2025

Bis 2025 werden wir unsere Emissionen um 98 Prozent gegenüber 2006 reduziert haben. Unser Planet braucht eine tatsächliche Verringerung des in die Atmosphäre abgegebenen Kohlenstoffs. Wir haben unsere Emissionen zwischen 2006 und 2019 bereits von 18 auf 2 Millionen Tonnen reduziert. Bezogen auf die von uns erzeugte Energiemenge, die auch als Kohlenstoffintensität unseres Geschäfts bezeichnet wird, ist dies eine Reduzierung um 86 Prozent. Wir wollen eine Reduzierung der Kohlenstoffintensität unserer Energieerzeugung, des Betriebs, der Verwaltung und des Energieverbrauchs um mindestens 98 Prozent erreichen. Dieser Emissionsreduktionspfad ist mehr als zwei Jahrzehnte vor dem, was die Wissenschaft fordert, um die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten. 

Emissionen aus unseren täglichen Geschäftsabläufen reduzieren

Unser täglicher Geschäftsbetrieb verursacht einen sehr kleinen Teil unserer gesamten Kohlenstoffemissionen. Dennoch haben wir eine breite Palette von Initiativen zur Reduzierung dieser Emissionen als Teil unserer Bemühungen implementiert, die Emissionen in allen Bereichen unseres Unternehmens zu verringern.  

Bei Ørsted haben wir rund 8.900 Mitarbeiter*innen auf der ganzen Welt. Sie pendeln jeden Tag zur und von der Arbeit. Wo immer es möglich ist, unterstützen wir unsere Beschäftigten dabei, das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Darüber hinaus werden wir bis 2025 100 Prozent unserer Fahrzeuge elektrifizieren. Seit 2021 kaufen oder leasen wir keine neuen, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos mehr. Damit unsere Mitarbeiter*innen ihre täglichen Aufgaben erfüllen können, benötigen unsere Gebäude Strom, Heizung und Kühlung. Um unsere Emissionen zu reduzieren, nutzen wir Ökostrom und arbeiten kontinuierlich an der Optimierung von Initiativen zur Energieeffizienz.

Außerdem stellen wir ihnen die richtigen Arbeitsmittel zur Verfügung. Dazu gehören für viele unserer Beschäftigten elektronische Geräte wie Computer und Telefon, aber auch Möbel wie Stuhl und Schreibtisch. Alle neuen Möbel werden aus FSC-zertifiziertem Holz bestehen, und wir verlangen von unseren Lieferanten, dass sie veraltete Möbel zur Spende oder zum Recycling zurücknehmen.

Manchmal müssen unsere Mitarbeiter*innen aus beruflichen Gründen reisen: Wir kompensieren alle mit unseren Flugreisen verbundenen Emissionen und bieten den gleichen Service für die Privatflüge unserer Mitarbeiter*innen an. Um auch in unseren Kantinen zur Reduktion von Emissionen beizutragen, reduzieren wir kohlenstoffintensive Lebensmittel und bieten stets vegetarische oder vegane Alternativen an.
 
Emissionen aus unseren täglichen Geschäftsabläufen

Klimaneutraler Betrieb der Offshore-Logistik

Um im Jahr 2025 eine Emissionsreduzierung um 98 Prozent zu erreichen, müssen wir die Offshore-Logistik so weit wie möglich dekarbonisieren. Ørsted unternimmt bereits Initiativen zur Optimierung der Fahrtrouten und Geschwindigkeiten unserer Schiffsflotte und testet den Einsatz von Schiffen mit Hybrid-Diesel- und Batterie-Elektro-Motoren. Neue Technologien, die auf fortschrittlichen Biokraftstoffen und wasserstoffbasierten Kraftstoffen aufbauen, sind Teil der Lösung zur Dekarbonisierung der Schifffahrt, müssen aber noch weiterentwickelt werden.

Derzeit testen wir Optionen für den Einsatz von Biokraftstoffen auf einem unserer Schiffe, und wir erforschen eine innovative Ladeboje, die Offshore-Windpark-Serviceschiffe mit grünem Strom versorgen kann. Alle verbleibenden Emissionen, die schwer zu vermeiden sind, müssen möglicherweise durch Lösungen zur Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden, die verifiziert und zertifiziert sind, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen.

Ausbau der Kapazitäten für erneuerbare Energien


Der Ausbau von Ökostrom ist ein wichtiger Treiber auf unserem Weg zur Dekarbonisierung, da er unsere Energieerzeugung weniger kohlenstoffintensiv macht.

Mit einem Marktanteil von 30 Prozent ist Ørsted weltweit führend im Bereich Offshore-Windkraft. Wir bringen weiterhin erneuerbare Energien in neue Märkte auf allen Kontinenten, um ein Katalysator für die grüne Transformation zu sein und anderen zu helfen, grün zu werden.

Die Erhöhung unseres Anteils an erneuerbaren Energien macht unsere Energieerzeugung weniger kohlenstoffintensiv, da sie die Kohlenstoffemissionen pro erzeugter Energieeinheit reduziert. Im Jahr 2020 stammten 90 Prozent unserer gesamten Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen.

Bis Ende 2020 hatten wir im Bereich Offshore-Windenergie eine installierte Kapazität von 7,6 GW, eine Kapazität von 2,3 GW im Bau und weitere 5,0 GW an vergebener Kapazität. Insgesamt ist unser Ziel von 15 GW installierter Offshore-Windkapazität bis 2025 damit beinahe erreicht – das ist genug, um mehr als 30 Millionen Menschen mit Strom zu versorgen.


Ausbau der Kapazitäten für erneuerbaren Energien

Bis 2030 streben wir eine installierte Leistung von mehr als 30 GW über alle erneuerbaren Technologien und Regionen hinweg an – genug, um mehr als 55 Millionen Menschen mit Strom zu versorgen. Es wird erwartet, dass die weltweit installierte Kapazität für erneuerbare Energien bis 2030 viermal so hoch sein wird wie heute. Mit einer Investitionspipeline für grüne Energie in Höhe von 36 Mrd. Euro bis 2030 investiert Ørsted weiterhin ausschließlich in Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und behauptet seinen Platz unter den größten grünen Energieunternehmen der Welt.

Obwohl wir in den 2010er-Jahren hauptsächlich in europäische Projekte investiert haben, haben wir seit 2019 unsere Investitionen außerhalb Europas, insbesondere in Taiwan und den USA, deutlich erhöht. In Richtung 2025 erwarten wir, unser Investitionsniveau in Europa beizubehalten, während wir unsere Investitionen in erneuerbare Energien in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum deutlich erhöhen werden.


Netto-Null-Emissionen bis 2040


Da unsere Energieerzeugung und unser Betrieb auf dem besten Weg sind, bis 2025 nahezu emissionsfrei zu werden, besteht die nächste Herausforderung darin, die Emissionen aus unserer Lieferkette und dem Energiehandel zu reduzieren. Unser Ziel ist es, die Emissionen bis 2032 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2040 eine Netto-Null-Emission zu erreichen. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und tiefgreifende Innovationen auf allen Ebenen unserer Lieferkette.
Klimaneutrale Lieferkette bis 2040

Heute stammen die meisten Emissionen unserer Lieferkette aus der Offshore-Windkraft. Im Durchschnitt machen Materialgewinnung, Herstellung, Transport und Installation 90 Prozent der gesamten Lebenszyklusemissionen der Ørsted Offshore-Windparks aus. Dies liegt vor allem an den kohlenstoffintensiven Prozessen, die zur Herstellung von Materialien für Windturbinen und Fundamente benötigt werden, sowie an den fossilen Brennstoffen, die von Schiffen für die Installation unserer Parks verwendet werden.

 

Im Januar 2020 haben wir unser Programm zur Dekarbonisierung der Lieferkette gestartet, um diese Emissionen anzugehen. Wir nutzen die engen Beziehungen zu unseren wichtigsten strategischen Lieferanten und ermutigen sie zu folgenden Veränderungen:

Diese Ziele zu erreichen, wird nicht einfach sein. Es gibt beispielsweise derzeit keine etablierten Bilanzierungspraktiken in der Branche der erneuerbaren Energien, und nur wenige Lieferanten legen ihren Kohlenstoff-Fußabdruck offen. Das macht es schwierig, die Kohlenstoffemissionen in unserer Lieferkette genau zu erfassen. Ebenso sind einige Emissionen in der Lieferkette besonders schwer zu reduzieren, vor allem jene, die mit der Schwerindustrie und dem Transport verbunden sind. Aber wir sind bereit, Teil der Reise der Innovation und Zusammenarbeit zu sein, um dieses Ziel zu erreichen.

Die nächste Stufe der Dekarbonisierung unserer Lieferkette wird sich mit den Emissionen unserer indirekten Zulieferer befassen, insbesondere mit denen aus der Produktion von Stahl für die Fundamente der Windkraftanlagen. Stahl ist für etwa 50 Prozent der Gesamtemissionen in unserer Offshore-Windkraft-Lieferkette verantwortlich. Es sind erhebliche Innovationen erforderlich, um nachhaltige und wettbewerbsfähige Wege zur Herstellung von kohlenstoffarmem Stahl zu finden, was eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten voraussetzt. Im Dezember 2020 trat Ørsted der globalen SteelZero-Initiative bei, um kohlenstoffarme Innovationen und die Zusammenarbeit in der gesamten Stahl-Wertschöpfungskette zu fördern und die Marktnachfrage nach Netto-Null-Stahl zu steigern.

Über die Offshore-Windkraft hinaus werden wir auch Aktivitäten zur Dekarbonisierung unserer Onshore-Wind- und Solartechnologien definieren und die Emissionen in den letzten beiden Lebenszyklusphasen unserer grünen Energieanlagen reduzieren: unseren eigenen Betrieb und die Stilllegung bzw. den Rückbau der Anlagen.