Graburg

Der in Planung befindliche Wald-Windpark Graburg liegt im nordhessischen Landkreis Werra-Meißner. Auf dem Gebiet der Gemeinde Ringgau sollen nördlich des Ortes Netra, westlich des Ortes Rambach, südwestlich des Ortes Weißenborn und nordöstlich des Ortes Röhrda vier Windenergieanlagen des Typs Nordex N163 entstehen. Mit einer Gesamtkapazität von 22,8 Megawatt können sie nach Inbetriebnahme rund 15.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen.

Das Team von Ørsted befasst sich derzeit mit umfassenden Genehmigungs- und Vorbereitungsmaßnahmen für den Wald-Windpark Graburg. Nach aktuellem Planungsstand sollen die ersten Arbeiten vor Ort im Winter 2025/2026 beginnen. Mit der Inbetriebnahme rechnen wir in 2027/2028.


Der neue Windpark wird auf dem Bergstock Graburg auf Forstflächen innerhalb des Windvorranggebietes ESW 35 des Regionalplans Nordhessen errichtet. Die Entfernung zur Wohnbebauung beträgt mindestens 1.000 Meter, eine Anlage ist in der äußersten Schutzzone des Wasserschutzgebietes Trinkwasserbrunnen Netra geplant.

Lage des Wald-Windpark Graburg

Windpark Graburg: Regionale Wertschöpfung für die lokale Bevölkerung

Mit dem neuen Onshore-Windpark Graburg tragen die Gemeinden Ringgau und Weißenborn und deren Bürger*innen aktiv zur dezentralen Energiewende in Deutschland bei. Ørsted zielt als ausführendes Projektunternehmen daher darauf ab, die Region zu einem hohen Maße in die Wertschöpfung des neuen Windparks einzubeziehen.

Hierfür entwickeln wir im weiteren Projektverlauf verschiedene Beteiligungsmaßnahmen, durch welche Bürger*innen finanziell direkt von der lokalen Stromerzeugung profitieren können. Denkbar sind etwa Nachrangdarlehen und die Beteiligung der Bürger*innen an dem Windpark, etwa über eine Energiegenossenschaft.

Entsprechend des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) wird Ørsted die lokalen Gemeinden darüber hinaus finanziell am Ertrag des Wald-Windparks Graburg beteiligen. Gemeinden, die in einem Umkreis von 2.500 Meter um die Windenergieanlagen liegen, erhalten 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Für den Windpark Graburg betrifft das anteilsmäßig die Gemeinden Ringgau und Weißenborn. Auch diese Mittel können von den beiden Gemeinden zweckungebunden für wichtige lokale Investitionen eingesetzt werden.

Ringgau profitiert zudem durch Gewerbesteuereinnahmen, die laut gesetzlicher Vorgabe zu mindestens 90 Prozent an die Standortgemeinde des Windparks fließen. Diese Einnahmen können über Investitionen in die regionale Infrastruktur an die Bürger*innen weitergegeben werden.



Windpark-Bau in Einklang mit Waldschutz

Mit der Positionierung von Windenergieanlagen in Waldflächen sind zwangsläufig Fragen hinsichtlich des Wald- und Naturschutzes verbunden. Verschiedene Fachstellen wie etwa der Landesbetrieb Hessen Forst befassen sich tiefgreifend mit dieser Thematik. Laut des Landesbetriebs sind Wald-Windparks unter Einhaltung hoher Standards ein zentraler Baustein, um das Land Hessen bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent mit Energie aus regenerativen Quellen zu versorgen.

Das Ørsted-Team baut auf den Erkenntnissen diverser Fachexpert*innen auf und verfolgt auch in Graburg eine wald- und wildverträgliche Windpark-Planung. Konkret halten wir die Eingriffe in die regionale Natur so gering wie möglich und unterstützen den klimaresistenten Waldumbau. Dazu wurden die Standorte mit dem Flächeneigentümer Hessen Forst abgestimmt und entlang des vorhandenen Wegenetzes gewählt.

Pro Windenergieanlage benötigen wir lediglich eine dauerhafte Fläche von rund 4.500 m2, was etwas mehr als einem halben Fußballfeld entspricht. Dabei nutzen wir priorisiert Waldflächen, die bereits durch Hitze oder Borkenkäfer geschädigt sind. Arbeits- und Lagerflächen, die unsere Teams nur temporär benötigen, werden nach der Bauzeit mit einem klimaresistenten Mischwald aufgeforstet.

Ferner haben wir die Auswirkungen auf die Vogelwelt, insbesondere auf windkraftempfindliche Vogelarten und Fledermäuse, untersucht. Hierfür wurden umfangreiche Kartierungen entsprechend der Hessischen Verwaltungsvorschrift 2020 erstellt sowie die sogenannte Natura 2000-Verträglichkeitsuntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass bei Beachtung gewisser Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen keine erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Tier zustande kommen.

Fakten 

Windkraftanlagen:   4 x Nordex N163 (5,7 Megawatt pro Anlage)
Kapazität:  22,8 MW; für umgerechnet rund 15.000 Haushalte
CO2-Einsparung: 

35.000 t

Nabenhöhe:  164 m
Rotordurchmesser: 163 m
Baubeginn: voraussichtlich im Winter 2025/2026
Vollständige Inbetriebnahme: voraussichtlich 2027/28