Die Suche nach dem richtigen Partner
Da es sich bei PPAs um langfristige Verträge handelt, ist die Suche nach dem richtigen Partner von entscheidender Bedeutung. Christoph Hörbelt, der die Gespräche und Verhandlungen im Namen von Ørsted führte, sagt dazu: „Wenn die Dinge Fahrt aufnehmen, verbringt man viel Zeit miteinander. Daher ist es wichtig, dass das Gegenüber nach Lösungen für auftretende Probleme sucht und diese nicht einfach als Hindernisse akzeptiert.“ Covestro fand schnell Zugang zu Ørsteds kollaborativem und kundenorientiertem Ansatz an den Verhandlungsprozess. Frühzeitig wurde eine Vertrauensbasis geschaffen, sodass Covestro schnell klären konnte, ob das PPA aus inhaltlicher und kommerzieller Perspektive sinnvoll ist.
Der PPA-Prozess
Ørsteds PPA wurde auf Covestros Anforderungen zugeschnitten. Als Partner unterstützte Ørsted das Team von Covestro umfassend beim Umgang mit den internen Stakeholdern, der Unternehmensführung und dem Einkauf, um das Thema PPA intern für alle solide aufzuarbeiten. Covestro schob den gesamten Prozess an, indem das Unternehmen alle Entscheidungsträger hinter einer klaren strategischen Argumentationskette vereinte. „Man muss intern beurteilen: Welche Optionen stehen zur Verfügung? Wie sehen die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen aus? Und was ist das Beste für unser Unternehmen?“, erklärt Sylvia Baumheier. Außerdem betont sie, wie wichtig es sei, frühzeitig eine gründliche Risikobewertung durchzuführen: „Es ist sehr wichtig, Risiken umfassend zu ermitteln. Auch wenn nicht alle Risiken vollständig aus dem Weg geräumt werden können, müssen sie dennoch eindeutig angesprochen, verstanden und schließlich akzeptiert werden.“
„Wir hatten ein sehr intensives Meeting mit unserem Vorstand. Darin haben wir unsere Einkaufsstrategie diskutiert, über Risiken gesprochen sowie unsere Positionen und Mandate geschärft.“
Sylvia Baumheier,
Head of Global Energy Procurement bei
Covestro
Unternehmensweite Akzeptanz
Damit ein PPA zu einem echten Erfolg wird, braucht es organisationsübergreifende Beteiligung und Akzeptanz. Covestro erzielte in diesem Zusammenhang schnelle Fortschritte. Entscheidungsträger wurden frühzeitig durch interne und externe Workshops einbezogen, sodass im gesamten Unternehmen schnell fundierte Kenntnisse vorhanden waren. Außerdem war es wichtig, die jeweiligen Entscheidungsträger auch während der Verhandlungen weiterhin einzubeziehen. Sechs Monate vor der Vertragsunterzeichnung war die Hälfte der Organisation vollständig über den Vertrag informiert. Auch kritische Stimmen wurden angehört. Neben der Sicherstellung der Akzeptanz und der weiteren Ausarbeitung des PPA lieferte der Prozess wertvolle Erkenntnisse über den Standpunkt des gesamten Unternehmens zur eigenen Energiewende. Die Partnerschaft zwischen Ørsted und Covestro zeugt von der Zuverlässigkeit und der Einsatzbereitschaft von Offshore-Windenergie im industriellen Maßstab. Diese Zusammenarbeit ist ein beispielloser Schritt für die europäische Chemieindustrie und den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Sie unterstreicht, welchen wichtigen und direkten Beitrag Energieverbraucher auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Welt leisten können.