
Start für die Energiewende auf dem Meer: 10 Jahre Borkum Riffgrund 1

Hamburg/Norden-Norddeich. Vor rund zehn Jahren, im Oktober 2015, weihte Prinz Joachim von Dänemark den Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 in Norden-Norddeich feierlich ein. Der Windpark war das erste Offshore-Projekt von Ørsted in Deutschland, etwa 37 km vor der Insel Borkum gelegen. Das 10-jährige Jubiläum zeigt auf, wie sich die Offshore-Windenergie im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt hat und gereift ist. Heute ist die Windkraft auf dem Meer als kritische Infrastruktur eine essenzielle Säule für die Versorgungssicherheit in Deutschland. In den letzten zehn Jahren lieferten die 78 Windkraftanlagen Strom für durchschnittlich umgerechnet 320.000 deutsche Haushalte jährlich. Borkum Riffgrund 1 steht somit stellvertretend für den bedeutenden Beitrag von Ørsted zur Energiewende in Deutschland sowie die lokale Wertschöpfung in der Region.
Thijs Schless, Betriebsleiter für die deutschen Offshore-Windparks von Ørsted, dazu: „Borkum Riffgrund 1 war nicht nur unser erster Windpark in Deutschland, mit dem Projekt startete auch der Ausbau des Standorts Norden-Norddeich und unsere Entwicklung in Ostfriesland. Für den Betrieb und die Wartung haben wir bereits 2014 ein Zentrale im Hafen von Norddeich errichtet. Seitdem ist unser Personal vor Ort auf mittlerweile über 220 Personen gewachsen. Und das Betriebskonzept wurde über die letzten zehn Jahre innovativ weiterentwickelt und die Wartung der Anlagen kontinuierlich verbessert. Inzwischen setzen wir z.B. auf zwei spezielle Wartungsschiffe, sog. Service Operation Vessel (SOV), die fast das ganze Jahr über in unseren mittlerweile sechs Offshore-Windparks unterwegs sind. Zehn Jahre Borkum Riffgrund 1 und die konsequente Weiterentwicklung unserer Betriebsführung sind für uns eine Erfolgsgeschichte.“
Betriebsführung und Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen
Sicherheit hat beim Betrieb der Windparks stets oberste Priorität. Dies wurde mit der Einrichtung einer erweiterten Rettungskette zusammen mit Northern Helicopter, die seit 2023 besteht, weiter gefestigt. Die Bereitstellung eines Rettungshubschraubers gewährleistet einen effizienteren Rettungsdienst bei Unfällen auf See. Ørsted war der erste Betreiber, der diese Sicherheitsmaßnahme umgesetzt hat. Neben den umfangreichen internen Kompetenzen von Ørsted zeigt sich die Arbeit an Borkum Riffgrund 1 auch in der Zusammenarbeit mit diversen Dienstleistern und Partnern in Norddeich und Umgebung. Diese Zusammenarbeit wurde im Laufe der Jahre ausgebaut, um dem gesteigerten Umfang des wachsenden Windpark-Portfolios gerecht werden zu können. Ob für die Hafeninfrastruktur in Norddeich, mit der FLN Frisia-Luftverkehr und nports, für den Betrieb des Offshore-Trainingszentrum, gemeinsam mit der Deutschen WindGuard, oder für die Zusammenarbeit in der Logistik im Hafen von Emden, mit der Ems Ports Agency & Stevedoring – Ørsted hat die lokalen Partnerschaften stetig erweitert und für Borkum Riffgrund 1 sowie die weiteren Parks des Unternehmens eine leistungsfähige Infrastruktur für Offshore-Wind in der Region etabliert.
Starke Partnerschaft als stabiles Fundament
Ørsted strebte wie bei allen seinen Projekten auch für Borkum Riffgrund 1 von Anfang an eine Partnerschaftsvereinbarung mit einem institutionellen Investor an. Die frühzeitige Einbindung von Finanzinvestoren in Offshore-Windprojekten wurde vom Unternehmen maßgeblich mitgeprägt. Aktueller Miteigentümer von Borkum Riffgrund 1 ist der irische Investor Greencoat Renewables plc, der seit mehr als drei Jahren zu 50 Prozent am Windpark beteiligt ist. Sowohl Greencoat Renewables als auch Ørsted sind mit ihrem Fokus auf den Erwerb und Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien und der Absicht, Vermögenswerte langfristig zu halten, führend in ihren jeweiligen Bereichen.
Weitere Pionierarbeit
Borkum Riffgrund 1 war nicht nur der erste Windpark von Ørsted in Deutschland, er ist auch der erste deutsche Offshore-Windpark, der Regelenergie liefert. Dies wurde gemeinsam mit dem Dienstleister Energy2market im Jahr 2022 eingeführt. Ein Teil des im Windpark produzierten Stroms wird systemstabilisierend ins deutsche Netz eingespeist und kann so kurzfristige Netzschwankungen ausgleichen.
Faktenbox | |
Windkraftanlagen: | 78 x SWT-4.0-120 (Siemens) |
Fundamenttyp: | 77 x Monopiles und 1 x Suction Bucket Jacket |
Exportkapazität: | 312 MW, für umgerechnet ca. 320.000 Haushalte |
Baubeginn: | Q3 2013 |
Vollständige Inbetriebnahme: | Q3 2015 |
Produzierter Strom: | Ca. 9,8 TWh (ca. 1 TWh pro Jahr) |
Vermiedene CO2-Emissionen*: | Ca. 3,95 Mio. Tonnen CO2 Äq. |
*im Vergleich zur Produktion der gleichen Strommenge durch Energieerzeugung mit Braunkohle.