Klimaschutz mit Offshore-Wind

Trotz des wachsenden Bewusstseins für den Klimawandel besteht weiterhin großer Handlungsbedarf, um die gesetzten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen: Der im August 2021 vorgestellte erste Teil des sechsten Klimasachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) macht deutlich, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen ab sofort schnell und nachhaltig reduziert werden müssen, um die globale Erwärmung noch auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzen zu können. Bis 2050 muss laut des Sonderberichts des Weltklimarats 2018 eine weltweite CO2-Neutralität erreicht werden, sodass ab diesem Zeitpunkt die CO2-Menge in der Atmosphäre nicht weiter steigt.

Kohlendioxid (CO2) gilt als eines der schädlichsten Treibhausgase und als Hauptverursacher des Klimawandels. Im Zuge der Klimadiskussion wird immer wieder die Frage aufgeworfen, wie hoch die CO2-Emissionen der unterschiedlichen Stromerzeugungstechniken sind. Dabei geht es nicht nur um die Emissionen aus der Verbrennung der Energieträger. Um die Energie- und CO2-Bilanz einer Technik vollständig zu erfassen, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Emissionen bei Bau, Betrieb, Wartung und Reparatur der Anlage sowie ihre Entsorgung am Ende der Nutzungsdauer müssen unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes in Betracht gezogen werden.

Offshore-Windenergie geht aus diesen Berechnungen als eine der saubersten Energieformen hervor. Das Bundesumweltamt errechnete eine Summe aller Emissionsfaktoren von etwa 9 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (g CO2/kWh). Die Verbrennung von fossilen Energieträgern, wie beispielsweise Braun- oder Steinkohle, zur Energieerzeugung stößt hingegen die etwa vierundvierzigfache Menge an Kohlendioxid aus. Hier wird deutlich, was für eine zentrale Rolle die Verwendung von Offshore-Windkraft für den Klimaschutz hat.

Offshore-Windenergie ist eine der günstigsten Energieformen

Der Kostenvergleich zwischen erneuerbaren und fossilen Energieträgern reflektiert oftmals nicht die tatsächlichen Gesamtkosten der Energie. So werden etwa teure Folgekosten für Nuklearenergie, wie beispielsweise Entsorgungskosten für die radioaktiven Abfälle, nicht berücksichtigt. Zieht man zum Vergleich die Ausgaben für staatliche Finanzhilfen, Steuervergünstigungen sowie Umwelt- oder Gesundheitsfolgen der verschiedenen Energieträger heran, entsteht ein klareres Bild. So stellt sich heraus, dass im Jahr 2016 die Gesellschaft im Falle von Windstrom umgerechnet Kosten von 9 €Cent/kWh hatte. Die Gesamtkosten für Strom aus Atomkraftwerken beliefen sich hingegen auf mindestens 15,1 €Cent/kWh.

Für das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2030 zu begrenzen, ist der Klimaschutz mit Offshore-Windenergie unerlässlich. Die Windparks in Nord- und Ostsee erreichen bereits heute bis zu 4.200 Volllaststunden, sind somit nahezu grundlastfähig und tragen zur deutschen Versorgungssicherheit bei. Sie sind in der Lage, die fossilen und nuklearen Kraftwerke zu ersetzen, ohne das Klima der Erde zu belasten.