Die Zukunft der Offshore-Windenergie in Deutschland

Am Ausbau der Offshore-Windenergie führt kein Weg vorbei, wenn Deutschland die Energiewende erfolgreich bewältigen und Klimaziele erreichen will. Doch auch darüber hinaus bietet Offshore-Windenergie enormes Potenzial für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Als Weltmarktführer beim Planen, Bauen und Betreiben von Offshore-Windparks leistet Ørsted einen wichtigen Beitrag, dieses voll auszuschöpfen.


Ausbauziele der Offshore-Windenergie in Deutschland

Mit der Novelle des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) wurden Anfang 2023 die Ausbauziele für Offshore-Windenergie erhöht. Die installierte Leistung soll bis zum Jahr 2030 auf mindestens 30 GW, bis 2035 auf mindestens 40 GW und bis 2045 auf mindestens 70 GW gesteigert werden. Das Gesetz sieht außerdem eine Beschleunigung bei Planfeststellung und Plangenehmigung für die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ausgewiesenen Flächen vor, um den Ausbau noch schneller vorantreiben zu können. Der Flächenentwicklungsplan des BSH regelt, wo in der Nord- und Ostsee gebaut werden darf.


Auktionsverfahren für neue Offshore-Windparks

In den Ausschreibungen für die Errichtung neuer Offshore-Windparks können potenzielle Errichter und Betreiber angeben, wie viel Geld sie pro gelieferter Kilowattstunde Strom mindestens haben wollten. Das niedrigste Gebot erhält den Zuschlag. Fällt der Marktstrompreis unter diesen genannten Preis, erhält der Betreiber des Windparks die Differenz aus der EEG-Umlage ausgezahlt.

Gibt es mehrere Bieter, die Gebote mit einem Gebotswert von null Cent pro Kilowattstunde abgeben und damit auf eine Förderung verzichten, sieht das Windenergie-auf-See-Gesetz ein dynamisches Gebotsverfahren vor. Hierbei erhält der Bieter mit der höchsten Zahlungsbereitschaft für eine Fläche den Zuschlag. Die Erlöse werden zu 90 Prozent genutzt, um die Netzentgelte zu verringern. Jeweils 5 Prozent fließen außerdem in den Meeresnaturschutz und die Förderung einer umweltschonenden Fischerei.

Borkum Riffgrund 3 als Meilenstein für die Offshore-Branche

Unser Projekt Borkum Riffgrund 3 wird als erster Offshore-Windpark in Deutschland gebaut, der in den Offshore-Wind-Ausschreibungen mit einem Gebot von 0 Cent pro MWh bezuschlagt wurde – ein wichtiger Meilenstein für die Branche. Die Rekordergebnisse der letzten Auktionsverfahren zeigen einerseits das Vertrauen der Branche in die Wirtschaftlichkeit von Offshore-Windenergie, andererseits könnten sie zu deutlich höheren Strompreisen für Industriekunden führen – vor allem, wenn der erzeugte Strom über PPAs vermarktet wird. Hier bedarf es weiterer Anpassung des Vergabeverfahrens und die Berücksichtigung qualitativer Kriterien.


Offshore-Windenergie als positiver Wirtschaftsfaktor

Wird der Ausbau der Offshore-Windenergie konsequent vorangetrieben, stellt die Branche einen bedeutenden Wirtschaftszweig für Deutschland dar. So schafft sie bundesweit Arbeitsplätze und steigert die Produktivität – an der Küste und im Binnenland. Das Know-how der Offshore-Windkraft-Branche ist außerdem ein vielversprechendes Exportgut für den internationalen Markt. Doch aufgrund verschiedener Faktoren stockte der Ausbau in den vergangenen Jahren. Herausforderungen in der Lieferkette, Inflation und steigende Zinsen verschlechtern für viele Unternehmen die Geschäftsaussichten. Um die Ausbauziele und damit den Erfolg der Energiewende nicht zu gefährden, braucht es Unterstützung aus der Politik.


Offshore-Windenergie schafft Arbeitsplätze

Mit dem Ausbau von Offshore-Windparks steigt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften aus allen möglichen Berufen. Ihre Verfügbarkeit entlang der gesamten Lieferkette ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung der Branche. Eine Möglichkeit, wertvolle Fachkräfte zu gewinnen, besteht darin, Arbeitnehmer*innen aus dem Öl- und Gassektor durch Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahen für die Arbeit in der Offshore-Branche zu qualifizieren.

Im Jahr 2021 arbeiteten rund 21.700 Menschen für die Planung, Produktion, Installation und den langfristigen Betrieb der Anlagen auf See. Hinzu kommen die vielen Beschäftigten, die indirekt damit zu tun haben. Eine Analyse der Branche im Jahr 2019 kam zu dem Ergebnis, dass bei einem Ausbau auf 40 GW bis zum Jahr 2035 die Anzahl der Stellen auf 35.000 gesteigert werden könnte.


Wertschöpfungspotenzial von Offshore-Windenergie für die deutsche Wirtschaft

Die Erhöhung der Ausbauziele steigert das Wertschöpfungspotenzial der Branche und bietet eine echte Zukunftschance – insbesondere für strukturschwache Küstenregionen. So dienen norddeutsche Hafenstandorte als Basis für den Zubau der Windenergie auf See.

Aber auch darüber hinaus profitieren Unternehmen deutschlandweit von einem Ausbau der Offshore-Windenergie, da die Wertschöpfung für Bau und Betrieb von Offshore-Windparks über alle Wertschöpfungsstufen hinweg in ganz Deutschland verteilt ist. Der Stahl kommt zum Beispiel aus Nordrhein-Westfalen oder dem Saarland. Die Maschinenbau-Ingenieur*innen wurden unter anderem in Baden-Württemberg ausgebildet.


Offshore-Windenergie birgt ein hohes Exportpotenzial

Die Offshore-Windindustrie steht aktuell vor der Herausforderung, die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland zu halten bzw. wiederaufzubauen. Durch den zwischenzeitlichen Einbruch bei Ausbau der Offshore-Windenergie existieren Engpässe in der gesamten Lieferkette. Gelingt es der Branche, diese Krise erfolgreich zu bewältiget, und schafft Deutschland es, sich die hier die Technologieführerschaft zu sichern, dann wird das Know-how der Energiebranche ein weltweit gefragtes Exportgut.


Warum Offshore-Windenergie in Deutschland mit Blick auf die Energiewende unverzichtbar ist

Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energieversorgung spielt Offshore-Windenergie als saubere und vergleichsweise kostengünstige Energiequelle eine entscheidende Rolle.


Emissionen reduzieren mit grüner Offshore-Windenergie

Berechnungen des Umweltbundesamtes zufolge ist Offshore-Windenergie eine der saubersten Energieformen. Dabei werden neben den tatsächlichen bei der Stromerzeugung entstehenden Emissionen auch die bei Bau, Betrieb, Wartung, Reparatur sowie Entsorgung der Anlagen nach ihrer Nutzung miteinbezogen. Die Emissionen der Stromerzeugung aus Windenergie auf See liegen hier bei etwa 9 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (g CO2/kWh). Im Vergleich dazu liegt sie bei Braunkohlekraftwerken bei über 400 g CO2/kWh. Erdgas kommt auf circa 220 g CO2/kWh.


Offshore-Wind stärkt Versorgungssicherheit in Deutschland

Der Wind auf hoher See weht stark und zuverlässig. Deshalb besitzt Offshore-Windkraft neben Solarenergie von allen erneuerbaren Energien das größte Erzeugungspotenzial und benötigt wenige Reservekapazitäten. Eine Windkraftanlage in der Nordsee ist mit rund 4.500 Volllaststunden im Jahr fast doppelt so ertragreich wie eine an Land. Das macht Offshore-Windenergie nahezu grundlastfähig und damit zu einem wichtigen Baustein für die deutsche Netzstabilität und Versorgungssicherheit.